
Übersicht:
Die ersten sehr heißen Tage mit Temperaturen von über 30°C liegen bereits hinter uns. Und mittlerweile kennen wir auch in unseren Breiten sogenannte tropische Nächte, in denen wir durchgehend 20°C und mehr haben.
Sehr hohe Temperaturen stellen für unseren Körper eine große Belastung darf. Daher ist eine wichtige Regel im heißen Hochsommer:
Unser Körper verfügt über eine „eingebaute Klimaanlage“. Diese arbeitet mit unserem Schweiß. Wenn wir schwitzen, bildet sich auf unserer Haut eine feuchte Schicht. Wenn diese verdunstet fühlen wir uns kühler.
Dieses Phänomen kennen wir aus dem Freibad, dem Meer. Wir steigen aus dem Becken, den Meeresfluten und fangen kurze Zeit, nachdem wir das Wasser verlassen haben, an zu frösteln. Die Verdunstungskälte kühlt unsere äußeren Hautschichten.
Bei sehr hohen Außentemperaturen funktioniert dieser Prozess nicht mehr so gut. Das Frösteln findet dann oftmals gar nicht erst statt, sondern wir genießen nach dem Verlassen des Wassers kurzzeitig eine angenehme Kühle … bevor wir erneut anfangen zu schwitzen.
Damit wir überhaupt schwitzen können, braucht unser Körper Flüssigkeit. Die beste Flüssigkeit für unseren Körper ist Wasser.
Unser Körper besteht überwiegend aus Wasser, welches wir regelmäßig über den Schweiß, die Atmung - aber auch im Schlaf - verlieren. Verlorenes Wasser muss wieder aufgefüllt werden. Ein kleiner Teil kann über die Nahrung aufgenommen werden (hier insbesondere über Gemüse und Obst), der größere Anteil muss jedoch getrunken werden.
Wasser trinken muss nicht langweilig oder fade sein. Es kann geschmacklich mit ungespritzten Zitronen- oder Orangenschalen, leckeren Beeren oder schmackhaften Kräuter aufgepeppt werden. Auch ein Schuss Apfelsaft pro Liter Wasser kann gut schmecken.
Stark anregende Getränke - wie zum Beispiel Kaffee oder schwarzen Tee - sollten wir dagegen an sehr heißen Tagen meiden. Ebenso wie Alkohol und eiskalte Getränke.
Unser Körper ist nämlich bestrebt, eine gleichmäßige innere Temperatur aufrecht zu erhalten. Wenn wir an heißen Sommertagen immer wieder Eisgekühltes trinken, muss der Körper kräftig arbeiten, um seine innere Temperatur immer wieder neu einzustellen. „Kräftig arbeiten“ macht warm. Was machen wir dann? Das nächste Kaltgetränk bitte. Ein Teufelskreis.
Bei Getränken gilt daher: Körperwarm ist die ideale Temperatur, weil unser Körper damit nicht viel Arbeit hat. Oder in anderen Worten: Je weniger unser Körper mit der Temperatur von zugeführten Flüssigkeiten kämpfen muss, je weniger anstrengend es ist, die eigene Körpertemperatur stabil zu halten, desto besser.
Das kennen wir sicher alle – das Essen ist so richtig schön scharf und uns bricht der Schweiß aus. Das ist an heißen Sommertagen sicher nicht das, was wir wollen.
Deftig bedeutet oft auch fettig, viel und Fleisch. Alles sehr belastend für unseren Körper.
Sehr süßes auch? Wieso?
Stark zuckerhaltige Produkte lassen unseren Blutzuckerspiegel nach oben schnellen – allein das kann bei empfindsamen Personen (übrigens zu jeder Jahreszeit) schon reichen, um sich mies zu fühlen. Es dauert eine Zeit, bis der Körper sich hier wieder einpendelt. Allerdings geht es dann in die andere Richtung – der Blutzuckerspiegel geht nach unten. Wir bekommen Heißhunger – alles geht wieder von vorne los.
Besser ist ein Essen, was unseren Körper so wenig wie möglich belastet.
Bei sehr hohen Temperaturen lieber alle zwei, drei Stunden eine leicht verdauliche Kleinigkeit, als zweimal am Tag die Teller mit schwer verdaulichem überfüllen.
Das „was“ ist jedoch auch wichtig. Gerade, weil wir nicht so viel zu uns nehmen wollen oder auch können, muss die Mischung stimmen, damit wir auch an heißen Tagen und Wochen gut mit Nähr- und Mikrostoffen versorgt sind (s. weiterführende Blogartikel am Ende des Beitrages).
In den kühleren Morgenstunden und den abkühlenden Abendstunden sind wir an heißen Sommertagen leistungsfähiger als in der Mittagshitze.
Termine und Aufgaben, die wir unbedingt abarbeiten müssen, dürfen jetzt gerne in die etwas kühleren Tageszeiten verlegt werden. Das klappt nicht immer – einen Versuch ist es jedoch wert, denn … die anderen leiden auch unter der Hitze.
Sport in der Mittagszeit? Für solche Aktivitäten – besonders dann, wenn diese unter freiem Himmel stattfinden – ist der frühe Morgen nun besser geeignet - ebenso wie der abkühlende Abend.
Lauwarm und kurz duschen. Trockentupfen statt Trockenrubbeln. Beim sanften Tupfen verbleibt noch ein wenig Restfeuchtigkeit auf der Haut, die dann als leichte Kühlung dient.
Fettige Cremes können jetzt wie undurchlässige Schichten auf der Haut liegen und sind zudem oftmals gar nicht notwendig. Besser ist jetzt der Fokus auf Feuchtigkeit und leichte Texturen, die rasch einziehen.
Sonnencreme mit einem Schutzfaktor von mindestens 30 – für das Gesicht und sonnenungeübte Hautpartien ist 50+ besser - ist spätestens jetzt ein tägliches Muss.
Bei der Auswahl von passender Sonnenpflege hilft die Kenntnis vom Hauttyp und vom Hautzustand. Bei empfindlicher Haut sollte zum Beispiel ein Produkthinweis wie „Hypoallergen“ oder „für sehr sensible Haut geeignet“ nicht fehlen. Bei Haut die zu Reizungen und Rötungen neigt, können medizinische Fachkräfte bei der Auswahl unterstützen.
Jetzt ist Zeit für feine, dünne und luftige Naturmaterialien (Baumwolle, Leinen, Seide …), die Feuchtigkeit rasch auf- und abgeben können, uns kühl halten oder zumindest nicht noch mehr ins Schwitzen bringen.
Enge Kleidung darf jetzt im Kleiderschrank nach hinten wandern. Besser sind fließende Stoffe, die nicht einengen, sondern durch leichte Bewegungen immer wieder auch etwas frische Luft zufächern. Alles, was Luft daran hindert, den Körper zu erreichen, ist jetzt tabu.
Wichtig jedoch auch hier – Sonnenschutz nicht vergessen.
Sonnenschutz sind nur Cremes, sondern auch Sonnenhut und Sonnenbrille. Ein schöner Fächer, den wir bei Bedarf aus der Tasche ziehen können, hat zudem schon so manche Hitze erträglicher gemacht.
Auch für das Schuhwerk gilt: Naturmaterialien liegen klar vor Kunststoffen.
Bei aller Luftigkeit sollte ein Schuh jedoch zum Körper passen. Wenn wir in zarten Sommersandalen keinen Halt finden, kann ein leichter Schuh aus Segeltuch oder Canvas die bessere Alternative sein. Wenn die Füße in der Hitze leicht anschwellen oder wir auf stabilen Füßen unterwegs sind, können mehrfach verstellbare Riemchen helfen, damit es nicht über Tag zu schmerzhaften Einschnürungen kommt.
Bei schwitzigen Füßen können über Tag leichte Körperpuder für Erleichterung sorgen. Am Abend hilft ein lauwarmes Fußbad.
Barfuß laufen – so oft es geht. Das tut unseren Füßen nach Monaten in engem Winterschuhwerk einfach gut und die Vielzahl von Reizen des Untergrundes stimulieren uns auf sanfte Art und Weise.
Lüften am frühen Morgen und am späten Abend. Je nach Wohnsituation und -möglichkeiten kann es auch sinnvoll sein, die ganze Nacht zu lüften. Über Tag sollten Fenster und Türen möglichst geschlossen und – sofern vorhanden – Rollos und Jalousien runtergelassen sein. Es gibt mittlerweile auch einiges an Hitzeschutzmaterialien für Fenster und Türen.
Der Schlafplatz wandert an den über Nacht kühlsten Ort. Wenn es irgendwie möglich ist, Herd, Backofen und andere Wärmequellen über Tag auslassen. Auf dem Balkon, im Garten Sonnenschirme nutzen und lieber an einem schattigen Plätzchen entspannen als in der prallen Sonne.
Heiße Sommertage bedeuten für unseren Körper also erheblichen zusätzlichen Stress.
Regelmäßige Pausen brauchen wir immer – zu jeder Jahreszeit. Im Sommer jedoch sind sie an einem kühlen Ort ganz besonders wichtig, um unserem Körper Entspannung zu schenken, um Wasser zu trinken und durchzuschnaufen.
Eine Pause mit einem Kleidungswechsel zu verbinden kann ebenfalls sinnvoll sein. Noch nicht sehr populär in unseren Breitengraden – jedoch - warum den ganzen Tag in der durchgeschwitzten Bluse / Hemd herumlaufen, wenn noch andere frische Teile im Schrank hängen?
Sonnenbrand
Idealerweise schützen wir unsere Haut so gut, dass es gar nicht erst zu Rötungen kommt. Wenn es doch passiert – sofort raus aus der Sonne und bis zum vollständigen Abklingen der Rötungen nicht wieder zurück in die Sonne.
Sonnenstich
Bei einem Sonnenstich haben wir viel zu viel Sonne abbekommen. Die Grenzen (Was bedeutet zu viel?) sind von Mensch zu Mensch verschieden. Was der eine noch gut vertragen kann, ist für einen anderen zu viel. Menschen mit einem Sonnenstich können Kopfschmerzen haben, sich schwindelig fühlen, mit Übelkeit und Erbrechen ringen, sich schlicht mies fühlen.
Die wichtigsten Regeln bei Verdacht auf einen Sonnenstich sind daher:
Meist reichen diese Maßnahmen, damit Besserung eintritt.
Wichtig auch hier – nicht wieder zurück in die Sonne, sondern dem Körper mindestens 24 Stunden Sonnenpause gönnen.
Hitzschlag
Der Körper ist so überhitzt, dass er seine Temperatur nicht mehr regulieren kann. Die Körpertemperatur ist erhöht, starke Kopfschmerzen können auftreten, der Puls steigt, der Blutdruck fällt. Betroffene können oft nicht mehr schwitzen, sind verwirrt oder auch nicht mehr ansprechbar, die Haut ist heiß.
Bis zum Eintreffen der professionellen Helfer-innen alle Regeln wie beim Sonnenstich befolgen und zusätzlich die
Lassen Sie einen Betroffenen nicht allein. Strahlen Sie Ruhe und Gelassenheit aus.
Bei allen Maßnahmen, die wir treffen, um uns zu schützen, ist der Sommer jedoch und vor allem mit seinen langen, hellen Tagen und den wundervollen, stimmungsvollen Abenden eine schöne Jahreszeit, die wir in vollen Zügen genießen sollten.
Ich wünsche Ihnen daher eine gesunde, sonnige Zeit.
Weiterführende Blogbeiträge:
Ernährung: Regional – saisonal - Bio
Unterschwellige Stressoren erkennen und reduzieren
Was tun bei großer Sommerhitze?
Reden wir doch darüber im unverbindlichen, telefonischen,
Deva Dagmar Keßlau | Dortmund
Heilpraktikerin | Mediale Mentorin
Wichtiger Hinweis:
Alle meine Blogartikel dienen der Information, der Aufklärung, der Wissensvermittlung. Sie sind nicht geeignet um Selbstbehandlungen oder Selbstdiagnosen durchzuführen oder Behandlungen oder Diagnosen bei anderen Menschen vorzunehmen. Meine Blogbeiträge ersetzen auch nicht eine ärztliche, heilpraktische oder anderweitige therapeutische Beratung, Begleitung oder Behandlung.
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