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Die "getarnte" Hochsensibilität

Hör- und Leseversion: 

 

 

In der evidenzbasierten Medizin (landläufig Schulmedizin) gilt die Hochsensiblität nicht als Krankheit, sondern - je nach Quelle - als eine Charaktereigenschaft, als Besonderheit eines Menschen, als eine stark ausgeprägte Empfindsamkeit. 

 

Aus den vorgenannten Gründen - keine Krankheit - ist die Hochsensibilität daher auch nicht Bestandteil der ICD 10 und kann daher auch nicht - formal korrekt - diagnostiziert werden.

 

ICD ist eine Abkürzung, hinter der sich englischsprachige Begriffe verbergen: "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems." Oder ins Deutsche übersetzt: Klassifikation aller heute bekannten Krankheiten oder Störungen. Die "10" bedeutet, dass es die 10. Ausgabe der ICD ist. 

 

Nach dieser Übersicht, die regelmäßig aktualisiert wird, diagnostizieren Heilpraktiker:innen und Ärzt:innen in Deutschland. Und zwar ausschließlich. 

 

Ich habe hierüber detaillierter in meinen Blogbeiträgen aus November 2023 geschrieben: 
 

Diagnose Hochsensibilität?! | Teil 1
Diagnose Hochsensibilität | Teil 2

 

Tatsächlich jedoch können die Auswirkungen einer Hochsensibilität auf Körper und Psyche durchaus Krankheitscharakter haben, der dann wiederum auch diagnostiziert werden kann. 

 

Es gibt jedoch nach meinen Praxiserfahrungen auch noch ein ganz anderes Phänomen, was ich als 

 

"Getarnte" Hochsensibilität

 

bezeichne. 

 

Ein Mensch mit einer "getarnten" Hochsensibilität meint hochsensibel zu sein und | oder hat die Vermutung hochsensibel zu sein. 

Vielleicht hat er | sie Bücher darüber gelesen, Selbsttests zur Hochsensibilität gemacht - alles deutet auf eine Hochsensibilität hin. 

 

Jedoch ist das nicht (oder nicht nur) der Fall.

 

Tatsächlich könnte - und das sind nur Beispiele aus meiner Praxiserfahrung ohne einen konkreten individuellen Bezug - 

  • eine noch nicht entdeckte Stoffwechselstörung |-Erkrankung vorliegen
  • eine Nervenstörung Grund und Ursache sein, 
  • traumatische Erlebnisse, die noch nicht überwunden wurden,
  • Auslöser in der Psyche liegen, 
  • eine Vielzahl von Effekten und Wahrnehmungen auftreten, die diagnostisch schwer unter "einen Hut" zu bringen sind. 

 

Beim Verdacht einer Hochsensibilität halte ich es daher für sehr wichtig, nochmal ganz genau hinzuschauen. 

 

Wenn ich - durch die Anamnese (= Erinnerung | Beschwerdeaufzeichnung) zum Beispiel - die Vermutung habe, dass - auch oder alleine - eine "getarnte" Hochsensibilität vorliegen könnte und | oder auch eine Kombination von körperlicher und | oder psychischer Beeinträchtigung mit einer Hochsensibilität, dann ist eine weitere Diagnostik meiner Meinung nach zwingend erforderlich. 

 

Und diese geschieht oft gemeinsam mit der Ärzteschaft. Das liegt einerseits daran, dass Ärzt:innen einige Untersuchungen durchführen oder anregen können, die mir als Heilpraktikerin per Gesetz nicht gestattet sind und andererseits darin, dass ich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Expert:innen, die eine:n Patient:in begleiten, für sehr wichtig halte. 

 

Wenn eine "getarnte" Hochsensibilität idealerweise enttarnt werden, wenn eine oder die Ursache, ein oder der Kern gefunden werden kann, dann kann es - je nach Diagnose und Therapiemöglichkeiten - die Chance auf eine Veränderung geben. 

 

 

Weitere Infos Hochsensibilität
 

 

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Deva Dagmar Keßlau | Dortmund

Heilpraktikerin | Mediale Mentorin 

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Alle meine Blogartikel dienen der Information, der Aufklärung, der Wissensvermittlung. Sie sind nicht geeignet um Selbstbehandlungen oder Selbstdiagnosen durchzuführen oder Behandlungen oder Diagnosen bei anderen Menschen vorzunehmen. Meine Blogbeiträge ersetzen auch nicht eine ärztliche, heilpraktische oder anderweitige therapeutische Beratung, Begleitung oder Behandlung.  

 

 

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